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JOURNAL

  • 17. März 2022
  • 8 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 20. März 2022

Ich gehöre in die Kategorie der Menschen, die alles zerdenken. So natürlich auch beim Thema Hund. Passt ein Hund wirklich in mein Leben? Schränkt er mich nicht zu sehr ein? Kann ich mit der Verantwortung umgehen? Wie wird mein Leben sein? Brauch ich einen Trainer und welcher ist der richtige? Habe ich genug Zeit für mein Tier? Was sagt meine Familie dazu? Wird meine Familie sich gut mit dem Hund verstehen? ...

Alles Fragen die ich vor- und zurückgedacht, und mich dann noch hundert mal im Kreis gedreht habe. Auf die meisten Fragen habe ich mir, bestmöglich versucht selbst die Antworten zu geben. Mithilfe der Erfahrungen anderer und meiner eigenen Lebenserfahrungen. Was es für mich aber wirklich bedeutet, das Leben mit einem Hund zu teilen, kann ich wohl erst jetzt richtig beantworten. Über die Zeit, durfte ich nämlich einiges lernen, habe alte Vorstellungen und Vorurteile abgelegt und habe diese durch neue Einsichten und Erkenntnisse ersetzt.


Ich habe gelernt..


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.. dass die Meinung anderer vollkommen egal ist und man sich davon nicht verunsichern lassen muss.

Das kann man so auf nahezu jeden Lebensbereich übertragen, aber besonders bei neuen, einem unbekannten Situationen, wird man doch sehr von der Meinung anderer beeinflusst und in meinem Fall, auch verunsichert. Schon die Entscheidung überhaupt einen Hund haben zu wollen, wurde von meinem Umfeld sehr stark hinterfragt. Aussagen wie: "Nina du bist noch zu jung dafür, lass dir Zeit" oder ähnliche habe ich in dieser Zeit ständig gehört. Und natürlich lässt einen das nicht kalt. Man fragt sich, ob man nicht doch eine unrealistische Vorstellung hat, oder ob man dem ganzen doch nicht gewachsen ist. Und auch als der Hund dann da war wurden die Leute nicht müde mir zu sagen, dass ich mich dabei übernommen hätte, wie der Hund zu sein hat und, dass Dieses oder Jenes nicht normal sei. Am Anfang haben mich solche Kommentare sehr verunsichert.

Als dann noch der Hunderteiner meinte, dass so ein Hund nicht in die Hände eines so jungen, unerfahrenen Paares gehört, war ich vollends verunsichert. Mit der Zeit durfte ich aber immer mehr lernen, dass ich mich auf meine eigenen Intuitionen ruhig verlassen darf und nicht von den Gedanken oder Meinungen anderer abhängig bin. Andere Hundehalter wissen auch nicht immer alles besser, denn nur weil ihr Hund so oder so regiert, muss meiner das noch lange nicht tun. Die eigene Familie möchte einen vielleicht nur beschützen, aber auch sie denkt, empfindet und sieht nicht all die Dinge, die ihr seht und das ist letztendlich das worauf es ankommt. Ihr müsst glücklich sein, nicht die anderen. Und selbst ein Hundetrainer kann mit seiner Einschätzung daneben liegen.



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..dass der Besuch einer Hundeschule nicht immer da Richtige ist.

Das Thema Hundeschule und Hundetrainer ist auch ein Thema, über das ich viel lernen durfte, und musste. Um es gleich vorweg zu nehmen, ich bin nicht gegen einen Trainer oder den Besuch einer Hundeschule. Beides kann dir bei der Erziehung deines Hundes eine enorme stütze sein. Allerdings, ist nicht jede Hundeschule oder jeder Trainer etwas für jeden Hund, und umgekehrt. Wenn ich kein gutes Gefühl bei dem Trainer habe, oder er mir und meinem Hund mit einer negativen Grundeinstellung begegnet, bin ich besser beraten ich lese mir eigenes Wissen an und versuche damit erst einmal selbst weiter zu kommen. Stattdessen war für mich die Meinung der Trainer immer irgendwie "gesetzt". Ich dachte, wenn es einer wissen wird, dann wohl er. Und was kann ich schon beurteilen, als Laie.

Nur, ich war zwar ein Laie, was langjährige Erfahrung mit Hunden angeht, hatte mir aber viel Wissen angeeignet und lebte immerhin schon seit geraume Zeit mit dem Hund zusammen, konnte ihn somit lesen und verschiedene Situationen eigenständig beurteilen. Wen ein Trainer dass nicht anerkennt, ist er für euch, eueren Hund und die Beziehung zwischen euch, wahrscheinlich nicht so hilfreich wie ihr euch das erhofft.


.. dass, das Schwanzwedeln eines Hundes nicht immer Freude bedeutet.

Einen Hund zu lesen zu können, ist für mich das größte learning von allen. Früher dachte ich, naiver Weise, immer: Wenn ein Hund vor mir steht und mit dem Schwanz wedelt, dann freut er sich mich zu sehen und möchte gleich von mir gestreichelt werden. Ganz großer Irrglaube, leider. Hunde wedeln zwar auch mit dem Schwanz wenn sie sich freuen, sie tun das aber unter anderem auch, aus Nervosität oder einfach aus einem erhöhten Erregungszustand. Unser Hund zum Beispiel freut sich, abgesehen von uns, eigentlich über niemanden wirklich und angefasst werden möchte sie gleich dreimal nicht. Trotzdem steht sie oft mit wedelndem Schwanz im Raum und schaut den Besuch an. Aber wehe der Besuch bewegt sich auf sie zu, dann wird auch schon mal geknurrt.

Seit also bitte nicht so ignorant und naiv wie ich früher und patscht jedem fremden Hund gleich aufs Gesicht, nur weil er süß aussieht und mit dem Schwanz wedelt. Viele Hunde finden das nämlich eher ziemlich blöd.


..dass Hunde genau so unterschiedliche Charaktere haben, wie wir Menschen auch

Man sollte meinen das ist irgendwie klar. Mir war es das aber irgendwie so ganz und garnicht. In meiner Welt waren alle Hunde glücklich, wenn sie raus konnten, Ball spielen durften, Essen bekommen und abends auf dem Sofa gekuschelt werden. Aber es ist wie bei Menschen auch, der eine ist gern stundenlang draußen in der Natur, der andere bewegt sich bei Regen keinen Meter vor die Tür. Der eine liebt es, wenn viel Trubel ist und gespielt wird, der andere ist eher zurückgezogen und braucht viel Ruhe. Der eine kuschelt gern und möchte am liebsten von allen gestreichelt werden, der andere kommt vielleicht nur selten zum Kuscheln und möchte von fremden Personen garnicht angefasst werden.

Hunde sind unterschiedlich und das ist auch gut so! Man sollte auf deswegen immer auf die individuellen Bedürfnisse der Vierbeiner eingehen und sie nicht ignorieren.


.. dass es ok ist wenn dein Hund nicht mit jedem klarkommt.

Am Anfang hatte ich den Anspruch, dass mein Hund jedes Familienmitglied und jeden Freund mögen muss. Genau so auch umgekehrt. Dieser Meinung bin ich mittlerweile überhaupt nicht mehr. Auch ich komme mit manchen Menschen besser und mit anderen wiederrum schlechter klar. So wie die misten von uns. Wieso sollte mein Hund nicht auch dieses Recht haben dürfen? Wenn er mit jemandem nicht zurecht kommt, ist es total ok sich zurück zu ziehen oder zu signalisieren (natürlich nicht mit Bissen oder anderem aggressiven Verhalten!) dass er von Dem- oder Derjenigen in Ruhe gelassen werden möchte.


.. dass ein Hund nicht den ganzen Tag beschäftigt werden möchte.

Ich habe mir immer Sorgen darüber gemacht ob ich einen Hund wohl angemessen auslasten kann oder ob ich nicht doch zu wenig Zeit habe. Auch als der Hund dann da war, hatte ich zunächst oft ein schlechtes Gewissen, wenn ich mal Dinge nur für mich machen wollte oder den Hund nicht dabei haben wollte. Dabei war es auch völlig egal, ob ich davor erst zwei Stunden mit ihm draußen war und getobt habe, den ganzen restlichen Tag mit ihm gekuschelt habe oder ihn irgendwie anders beschäftigt habe. Ich hatte immer Sorge, dass Wilma langweilig ist, ich ihr nicht genug Aufmerksamkeit schenke oder sie sich noch nicht genug bewegt hat.

Es hat eine Weile gedauert bis mir klar wurde, dass es genau umgekehrt war. Wenn ich im Arbeitszimmer an meinem Computer sitze und Wilma sich im Wohnzimmer auf den Teppich legt und schläft, denkt sie nicht "ach mir ist so langweilig, kann mal bitte jemand kommen und was mit mir unternehmen", sondern sie möchte sich ausruhen, zieht sich dabei mit Absicht zurück und ist happy damit, dass ihr keiner auf den Nerv geht. Das ich Helikoptermutti also immer wieder angerannt kam, war nicht nur völlig überflüssig, sondern sogar schlecht.


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.. dass "gerettete" Hunde, nicht dankbar sind (sein müssen), sondern nur glücklich.

Wie viele die sich einen Hund aus dem Tierschutz holen, hatte auch ich (natürlich hätte ichs niemals zugegeben) insgeheim, die romantische Vorstellung, dass ich einen Hund rette und er mir dann auf ewig dankbar sein wird und mich deshalb liebt. Mittlerweile weiß ich 1. dass das nicht so ist und 2. dass ich das garnicht wollen würde.

Hunde können meiner Meinung nach, nicht wirklich verknüpfen, dass jemand sie gerettet hat. Ihnen geht es einfach gut und sie lieben dich dafür. Das reicht aus und führt außerdem nicht dazu, dass man ständig "Mitleid" mit dem Hund hat. Hunde denken auch nicht über die Vergangenheit nach, sie sind einfach da und sind entweder glücklich oder nicht.


.. dass das Leben mit einem Hund mich nicht einschränkt.

Ich habs am Anfang schon gesagt, vor allem die Menschen um mich herum aber auch ich selbst hatte zunächst Zweifel, dass das Leben mit einem Hund mich doch auf die eine oder andere Weise einschränken wird. Über die Zeit habe ich gelernt, dass nur die Vorstellung von dem wie mein Leben zu sein hat eingeschränkt ist. Ich könnte heute wirklich nicht einen Punkt nennen, indem ich mich durch Wilma eingeschränkt fühle. Ich mache noch immer die exakt selben Sachen, die ich auch vorher gemacht habe, nur jetzt mit Hund. Und wenn ich mal etwas ohne Hund unternehmen will (was zugegebener Maßen, garnicht mal so häufig vorkommt), dann lasse ich ihn Zuhause, frage meine Familie ob sie aufpasst oder finde irgendeine andere Lösung mit der alle glücklich sind.

Natürlich kommt das auf deine Prioritäten an, wie flexibel du bist und so weiter. Aber spontan fallen mir auch nur wenige Lebensmodelle ein, bei denen ein Hund dich wirklich massiv einschränkt und es keinen Weg gibt beides miteinander zu vereinbaren. Und um einfach mal ein Paar dinge aufzugreifen:

- Ja man kann noch Urlaube machen. Für uns ist das Thema Urlaub kein soo großes Thema gewesen, da man beim Campen mit einem Hund weniger bedenken muss, als vielleicht bei einer Flugreise. Aber auch da gilt: es gibt Hundefreundliche Hotels oder Apartments, Wenn ihr einen sehr kleinen Hund habt dürft ihr ihn auch als "Handgepäck" mit in den Flieger nehmen, man kann die Hunde bei Freunden oder Familie lassen, es gibt Hundepenisonen...

- Restaurantbesuche: mit ein bisschen Übung, sind die meisten Hunde in Restaurants sehr entspannt, Es gibt viele Resurants, in denen Hunde erlaubt sind und selbst wenn das nicht der Fall ist, draußen darf man fast immer mit Hunden sitzen. Die meisten Restaurant sind sogar sehr Hundefreundlich und stellen zum Beispiel gleich einen Napf mit Wasser an den Tisch. Und auch hier, sollte all das nicht möglich sein, gibt es immer noch die Möglichkeit den Hund für ein paar Stunden zuhause zu lassen.


... dass das Leben nicht so kompliziert sein muss wie wir oft denken

Zum Schluss möchte ich gerne noch darauf eingehen, wie positiv ein Hund mein Leben insgesamt beeinflusst hat. Meine Sichtweise auf kleine oder große Probleme, Stress im Alltag und das Leben im allgemeinen haben sich über die Zeit verändert. Sehr positiv, in meinen Augen. Vieles ist für mich egaler geworden. Es ist nicht mehr so wichtig, was andere Menschen denken. Diesen Blog zum Beispiel, hätte ich früher niemals gestartet. Nicht weil ich früher noch nichts zu sagen hatte, oder keinen Spaß am schreiben hatte, sondern nur weil ich angst davor hatte, was andere darüber denken könnten. Es ist auch nicht immer wichtig, für alles einen Plan zu haben. Ich kann mich viel mehr treiben lassen, als früher. Viele Problemchen aus dem Alltag wirken plötzlich auch garnicht mehr so wichtig, und und und.

Man freut sich auch viel mehr über die kleinen Dinge. Man freut sich wenn der Hund einen an der Türe begrüßt wenn man nachhause kommt, man freut sich über schönes Wetter beim spazieren gehen, man freut sich über einen schönen festen Kackhaufen.. ok reicht an der Stelle. Aber ich denk es ist klar worauf ich hinaus will. Man lernt so vieles, auch im eigenen Alltag, mehr zu schätzen und umgekehrt sind andere Dinge überhaupt nicht mehr so wichtig. Zumindest mir nicht.

Man kann soviel vom Zusammenleben mit einem Hund lernen und sich auch ein Beispiel an ihm nehmen. Klingt doof ich weiß, ist aber wirklich so. Man lernt von seinem Hund genügsamer zu sein, nicht so sehr in der Vergangenheit zu leben und das Leben zu genießen wenn man es kann.



Ich geb zu das Ende ist in die poetische Richtig abgedriftet, aber die Zeit mit Wilma bisher, hat mir so vieles gegeben und ich habe unheimlich viel gelernt. Über Hunde im allgemeinen, über das Leben mit Hund, aber auch über mein eigenes Leben, meine Prioritäten und mich selbst.

 
 
 
  • 13. März 2022
  • 5 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 20. März 2022

2022 gibt es eigentlich schon mehr als genug Menschen die sich im Internet zu diesem Thema äußern. Ich bin also etwas late to the party. Warum ich trotzdem meinen Senf dazu geben möchte? Weil ich selbst das Gefühl hatte dass es beim Thema Auslandstierschutz meist nur zwei Meinungen gibt und nichts in der Mitte. Diese "Mitte" möchte ich gerne etwas beleuchten und vor allem von meinen eigenen ganz persönlichen Gedanken, Ängsten, Vorurteilen und Erfahrungen berichten.


Ich bin jetzt nicht gerade ein Experte, aber mir persönlich hat es damals sehr geholfen solche Bericht von anderen zu lesen. Also schreib ich mal drauf los und hoffe, dass ich dem ein oder anderen der sich gerade mit Ähnlichen Fragen rumschlägt wie ich damals, ein bisschen helfen kann.


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Auslandstierschutz - ja oder nein?


Trotz der Tatsache, dass ich selbst einen Hund aus dem Ausland adoptiert habe und damit mehr als glücklich bin gibt es auf diese Frage für mich keine eindeutige Antwort. Moralisch betrachtet ist es ohne Frage falsch noch mehr Tiere in die Welt zu setzen wo es bereits so viele gibt die ein Zuhause brauchen und die ihr Leben sonst in überfüllten Sheltern oder Tierheimen verbringen müssen. Speziell der Auslandstierschutz birgt aber eben einige "Risiken" mit denen man sich im Voraus auseinandersetzen sollte und die -da will ich nichts schön reden- unteranderem sehr belastend sein können.

  1. Man kennt den Hund nicht. Egal wie viele Bilder und Videos man bekommt und wie sehr sich die Menschen aus dem Verein bemühen das Wesen des Hundes zu beschreiben, IHR KENNT DEN HUND NICHT.

  2. Man hat oftmals keine Informationen über die ersten Lebenswochen der Tiere. Diese Phase im Leben des Hundes wird aber als Prägephase bezeichnet und was sie dort lernen oder eben auch nicht lernen kann später nicht mehr einfach nachgeholt werden.

  3. es gibt keine "Probezeit". In Deutschen Tierheimen kann man die Tier vor der Adoption oft für ein paar Stunden oder auch länger "zur Probe" mit nachhause nehmen und sich so ein besseres Bild davon machen ob es wirklich passt. Natürlich ist auch das kein Garant.

Es ist also wichtig sich zuvor mit sich selbst, den eigenen Lebensumständen und den Erwartungen die man an einen Hund und das gemeinsame Zusammenleben hat, auseinanderzusetzen. Bin ich bereit ein gewisses Risiko einzugehen? Kann ich mit eventuell auftretenden Herausforderungen umgehen? Hab ich die Geduld und die das Verständnis das eventuell nötig ist um mein Hund an sein neues Leben zu gewöhnen?

Lautet die Antwort auf diese Fragen ja, ist eine Adoption aus dem Ausland eine Sache die ich jedem empfehlen würde!


Den richtigen Verein finden


Den richtigen Verein zu finden war für mich damals ein riesiges Thema und auch garnicht so einfach wie ursprünglich gedacht. Schon nach kurzer Zeit wurde mir klar, dass es eine echte Flut an Vereinen gibt die Tiere aus beinahe jedem Land auf der Welt vermitteln. Wo fängt man also an zu suchen und worauf sollte man achten?

Als aller erstes: Lasst euch Zeit. Ist ersteinmal die Entscheidung gefallen einen Hund zu adoptieren möchte man natürlich sofort los legen. Und wo laufen die Dinge am schnellsten? im Internet. Das Problem ist leider, dass es dort sehr viele unseriöse Vereine gibt. meine Tipps:

  1. Ich halte Plattformen wie edogs oder andere für sehr hilfreich. Wenn ihr aber einen Hund gefunden habt der euch anspricht geht auf die Webseite´s der Vereine, informiert euch dort genauer und nehmt darüber Kontakt auf.

  2. Achtet darauf, dass die Vereine e.v´s sind. Ist das nicht der Fall sind es keine ehrenamtlichen Vereine und das Wiederrum bedeutet sie verdienen Geld mit der Vermittlung der Hunde.

  3. Lasst euch nicht "abwimmeln". Viele Vereine haben zwar gute Absichten, haben aber wenig Zeit und klären dadurch nicht richtig auf. Achtet darauf, dass der Verein sich Zeit für euch nimmt. Das bedeutet konkret: er beantwortet eure offenen Fragen, er klärt euch auf, er hat auch Fragen an euch um eine passenden Hund für euch zu finden.

Ich als Studentin hatte es (berechtigt oder nicht) besonders schwer den passenden Verein zu finden. Die meisten Vereine vermitteln prinzipiell nicht an Studenten, da hier einfach oft die Zeit fehlt sich genauer mit den jeweiligen "Bewerbern" auseinander zu setzen und man verallgemeinernd davon ausgeht dass ein Hund nicht in das Leben eines Studenten passt.


Also lange rede garkein Sinn: der richtige Verein ist wichtig. Ich möchte euch an der Stelle den Verein empfehlen bei dem ich meinen Hund adoptiert habe, weil ich wirklich nur die besten Erfahrungen gemacht habe. https://hearts4paws-ev.de/


Die ersten Wochen und die Erwartungen daran


Entscheidung für Auslandsadoption ist gefallen 
Passender Verein ist gefunden 

Wie ist es wenn der Hund wirklich da ist?

Das hängt sowohl von dir als auch von deinem Hund ab. Irgendwie logisch. Es gibt alles vom "perfect match" bis hin zur totalen Katastrophe. Wobei ersteres deutlich häufiger vorkommt als zweiteres, soviel sei schonmal gesagt. In jedem Fall muss der Hund aber erst mal ankommen und ihr müsst euch aufeinander einstellen. Die Hunde kennen meistens nichts. Und mit nichts, meine ich nichts. Keine Haustüre, kein Auto, kein Staubsauger, keine Waschmaschine, kein Geschirr, kein Halsband, keine Leine, oft sogar nicht einmal den Kontakt zu Menschen. Das alles müssen sie erst mal kennenlernen, oft gewöhnen sich die kleinen (oder großen) aber sehr schnell an alles.


Unsere ersten Wochen würde ich eher zum Typ totale Katastrophe zählen. Wilma wurde von den Mädels im Verein zwar schon vor der Ausreise als sehr schüchtern beschrieben und dementsprechend haben wir uns auch darauf eingestellt, dass sie mehr Zeit benötigen wird als andere. Was soll ich sagen.. ein bisschen mehr Zeit hat nicht wirklich gereicht.

Die ersten paar Tage hat sie ihre Transportbox kaum verlassen. Nur um ihr Geschäft zu machen (selbstverständlich in der Wohnung) kam sie mit weit eingezogenem Schwanz kurz raus getapselt und ist danach auch direkt wieder abgdüst. Mit sehr viel Zeit, Geduld, Liebe und guter Führung sind wir heute, 8 Monate nach ihrer Ankunft, an einem Punkt wo wir sagen können, dass sie angekommen ist.

Ich werde noch einen Text schreiben in dem ich nur auf diese ersten Wochen und Monate eingehe, womit wir zu kämpfen hatten und wie wir die Probleme schlussendlich überwunden haben. Ich möchte hier nur deutlich machen, dass die Vorstellung die man hat nicht unbedingt immer erfüllt wird.

Mir ist klar, dass Erfahrungsberichte wie diese eher abschrecken, was ich aber eigentlich damit sagen möchte: Stellt euch darauf ein, dass das Kennenlernen und die ersten Wochen vielleicht nicht genau so verlaufen wie ihr es euch wünschen würdet und schmeißt deshalb nicht sofort das Handtuch. Im besten Fall (und in den aller meisten Fällen) werdet ihr positiv überrascht und wenn nicht.. es wird besser. Hunde sind Individuen und für den einen ist so eine Umstellung einfach schwerer als für andere.




All in once: Für mich war es genau die richtige Entscheidung einen Hund aus dem Auslandstierschutz zu holen, aber diese Entstehung sollte gut überlegt sein, nicht überstürzt getroffen werden und man sollte bereit sein auch unangenehme Situationen anzunehmen und daran zu arbeiten. 

 
 
 
  • 11. März 2022
  • 3 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 20. März 2022

Passt das zusammen und wenn ja, wie ?

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Kurz und knapp würde ich sage:

Nicht sehr viel anders als in jeder anderen Lebensphase auch. Es kommt immer auf dich als Mensch an und darauf wo deine Prioritäten liegen. Denn, auch wenn viele (auch in meinem Umfeld) der Meinung sind, das Leben (oder die Vorstellung des Lebens die man von einem Studenten leben hat) ist "vorbei" wenn man in so jungem Alter einen Hund hat würde ich das nicht bestätigen.


"du kannst nicht mehr verreisen" "du kannst nicht mehr feiern gehen" "du kannst nicht mehr spontan mit Freunden unterwegs sein" "du hast überhaupt kein Geld mehr für andere Dinge"

All das sind Aussagen mit denen auch ich konfrontiert wurde und über die ich mir folglich auch den Kopf zerbrochen habe. Jetzt nach einem Jahr "Studentenleben mit Hund" kann ich sagen:

Kaum eine Befürchtungen hat sich bewahrheitet.


Ich kann noch immer in den Urlaub fahren, nur dass ich jetzt eben noch einen Hund mit an Bord habe, mit dem ich diesen teilen kann.


Ich kann immer noch feiern gehen, ich muss dafür nur ein bisschen Vorarbeit leisten. Vorarbeit? Damit meine ich sowohl die Zeit die du investierst um mit deinem Hund das alleine bleiben zu trainieren, als auch den Aufwand einen "Babysitter" zu finden.


Beim Thema Zeit muss ich einräumen, dass ich nüchtern gesehen tatsächlich sehr viel weniger Zeit habe. Die Frage ist nur für was? In meinem Fall lautete die Antwort auf diese Frage: Sehr viel weniger Zeit um sie Zuhause auf der Couch oder vor dem Handy zu verdaddeln und dafür sehr viel mehr Zeit draußen in der Natur mit meinem Hund.


Ob du aufgrund deines Hundes weniger Zeit für deine Freunde und spontane Aktivitäten hast oder nicht, hängt maßgeblich von deinen Freunden ab und davon was ihr sonst gerne gemeinsam unternehmt. Wenn ihr gemeinsam gerne draußen seid, wandern geht, an den See fahrt oder entspannte Grillabende verbringt schränkt euch ein Hund dabei natürlich weniger ein als wenn ihr häufiger gemeinsam shoppen geht, Städtereisen unternehmt, in Restaurants seid oder in Freizeitparks möchtet. In diesen Fällen kommt es darauf an wie verständnisvoll deine Freunde sind. Man findet fast immer eine Möglichkeit seinen Vierbeiner mit zu nehmen, es ist aber durchaus mit ein paar Kompromissen verbunden: sind im Restaurant Hunde erlaubt? Hab ich während der Städtereise auch die Möglichkeit meinem Hund ein bisschen Ruhe zu geben?

Das sind Fragen mit denen du dich als Hundebesitzer auseinander setzen muss und mit denen in gewisser Weise auch deine Freunde konfrontiert werden. Dafür benötigen deine Freunde ein gewisses Maß an Verständnis und Rücksicht.


Nun das liebe Thema Geld. Was soll ich euch sagen, ein Hund kostet Geld. Es ist auch total wichtig, dass man sich dessen bewusst ist und es nicht auf die leichte Schulter nimmt. ABER: man stützt sich (auch als Student) in keine finanzielle Krise. Man muss sich nur bewusst sein, dass ein Teil des (als Student nicht allzu umfassenden) Geldes jetzt in den kleinen Vierbeiner investiert wird. Man könnte aber mit Sicherheit auch genau so viel Geld in Zigaretten, Alkohol, Klamotten oder andere Hobbys investieren. Ich denke ihr versteht was ich meine.


Ihr merkt also, es kommt (wie eigentlich fast immer im Leben) darauf an aus welchem Blickwinkel man das Ganze betrachtet.

Und MEIN Leben hat ein Hund in fast allen Belangen bereichert.



 Resümee: es kommt darauf an wo die eigenen Prioritäten liegen und nicht darauf was andere Menschen denken, wo sie liegen sollten. 



 
 
 

nnina.ko

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